Gesellschaftsdämmerung | Rede vom Weltuntergang (III,8)
Die Aktion, das ist das Verlangen nach ihr, umgesetzt in einer Weise, die den, der sie in Gang setzt, selbst verblüfft und nachhaltig beschäftigt. Dieses ›Momentum‹ wird rasch zum Perpetuum mobile, das sie über jedes Ziel hinaus in Gang hält. Das Ziel, wie das jeden heftigen Begehrens, ist transzendent. Eine Aktion, die ebenso maßlos wäre wie das Begehren, käme zu keinem Ende. Warum auch? Das Ende, das denen vor Augen steht, die vom Verlangen nach ihr befallen sind, ist schließlich bereits eingetreten. Es ist das Ende von x, das Ende der Geduld, das Ende eines Zustands, der im Davor ankert, zu dem kein Weg zurück führt außer dem, den die Gefangenen gehen und der sich radikal von unterscheidet von allen, die vorher gangbar erschienen. Die Welt der Relationen erscheint durcheinandergerüttelt, man erkennt sie kaum wieder, es ist wie im Traum. Alles erscheint machbar, währenddessen schwillt das Pfeifkonzert zum Orkan. Ein solcher Orkan kann auch einmal im Traum erscheinen, er wandert durch ihn hindurch wie eine gigantische Windhose, die Vernichtungsspur, die er zieht, lesen die Menschen als Menetekel.
© Acta litterarum 2009