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Gesellschaftsdämmerung | Rede vom Weltuntergang (III,1)
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Rede vom Weltuntergang
Aus jeder Phase des Zerfalls, des ›Mit-sich-Zerfallenseins‹, ist der Westen bisher unangreifbarer und furchterregender hervorgegangen. Schauen wir zu: Was immer ihn, nicht zuletzt aus eigener Sicht, angreifbar erscheinen ließ, erwies sich als seine neueste Waffe. In Zeiten, in denen sich unter der Oberfläche der Appelle zur Mäßigung und zum Miteinander-Reden die Muskeln zu straffen beginnen, gewinnt die Frage nach dem Gesetz der Serie an Schärfe. Was war, muss nicht bleiben, es kann und darf nicht bleiben: so denken viele, darunter solche, deren Gesichter und Reden es niemals preisgeben würden, es ist – in ihren Gedanken oder Hintergedanken – schon vergangen, was von ihm bleibt und ums Überleben kämpft, verspricht allenfalls einen blutigen Gang. Deutungshoheit erschöpft sich nicht darin, zu dekretieren, was ist, sie darf bezeichnen, was vergangen ist, obwohl es über Gegenwart ohne Ende verfügt. Sie darf... vor welcher Instanz?
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